Version vom 21. April 2009, 14:04 Uhr

Im folgenden Beispiel wird die Anspiel-Konvention erläutert.

ES 2.1.3.1

Das Anspiel einer (bis zum letztmöglichen Ansagezeitpunkt) zeigt den Besitz einer und einer (in seltenen Fällen auch und Doppel-). Je nachdem ob bzw. wann eine Ansage erfolgt liegt eine unterschiedliche Stärke des Blattes vor.

Beispiel 1

Es geht um folgendes Spiel:

Analyse der Karten von Spieler 2

Stärken:

• Trumpfstärke ist vorhanden.

• Trumpflänge ist vorhanden.

• Chicane Pik.

• Aufspiel

• als Single

Schwächen:

Kaum vorhanden.

Fazit:

Die Blattstruktur von Spieler 2 ist extrem strak.. Eine RE-Ansage ist ein muss – Weitere Absagen sind vertretbar. Selbst Schwarz ist denkbar. Spieler 2. muss für weitere Absagen eine schnelle Partnerklärung forcieren. Weiteres Ziel muss es sein, die Kontrolle über das Spiel zu behalten. Die Trumpflänge und -stärke muss ausgenutzt werden. Für weitere Absagen (insb. K60 / K30) ist der Beitz der andern zu klären und die beim Partner unterzubringen.

Spielverlauf

Spieler 2 nutzt die Anspiel-Konvention

Auch nach dem ersten Stich bleib die Partnerschaft ungeklärt.

Aber:

Welche Information hat Spieler 2 jetzt?

-1-

Die Konvention verlangt vom möglichen Partner folgendes:

• sofortiges RE / bzw.K90 wenn vorhanden ist.

• Re bzw. K90 zu einem späteren Zeitpunkt von Position 2 beschreibt die Kontrolle über KREUZ und PIK.

-2-

Nur Spieler 1 wirft einen Vollen ab. Dieser sitzt aber an Positon 4. Möglicher Partner?

-3-

Das Ziel der frühen Partnerklärung wurde nur bedingt/scheinbar erreicht.

Fazit nach 1.Stich

• Die andere ist bei den Gegenspielern.

• Wenn der Spieler an Position 2 RE sein sollte (das ist ja für Spieler 2 noch unklar), hat er KEINE Kontrolle über die schwarzen Farben.

• Möglicher Partner sitzt an Position 4. (Ein Irrtum)

• Ein RE zu diesem Zeitpunkt ist dennoch zwingend und zeigt weitere Stärken an.

Durch den Einsatz der Konvention hat Spieler 2 und sein (noch unbekannter Partner) wichtige information über die Verteilung der Karten erhalten.