Dokosünden
Hier werden einige Dokosünden vorgestellt. Zu allen Sünden gilt natürlich: Ausnahme bestätigen die Regel. Vielen Dank an Eva, die bei den Doko Enthusiasten diese Liste begonnen hat. Nach und nach soll es zu den Sünden Beispiele geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Den Partner abstechen
- 2 Den 2. Farblauf zu hoch stechen
- 3 Vorstechen
- 4 Alte oder Pik-Dame an 2.
- 5 Als Kontra im Abfragezeitraum Dulle vorspielen
- 6 Als Gegenspieler beim Buben- oder Damensolo Kreuzbube oder -dame anspielen
- 7 Als Gegenspieler beim Buben-, Damen- oder Assesolo ein ungesichertes Ass ausspielen
- 8 Dem Partner auf kurzem Weg eine tote Farbe vorsetzen
- 9 Den Partner zum hohen Stechen zwingen
- 10 Antwort auf Abfrage verweigern
- 11 Den Partner testen
- 12 Dulle zum Vollmachen nutzen
- 13 Den Hochzeiter an 2 falsch anspielen
- 14 Herz Ass nach beantwortetem Dullenaufspiel
- 15 Ass schmieren
Den Partner abstechen
Solange noch Fehl auf der Hand ist, sollte entsorgt werden. (Beispiel hier:Partner Abstechen)
Achtung: Das gilt auch wenn man hat (Fux sichern). Als erstes muss das Spiel gewonnen werden. Sicherlich gibt es hier Ausnahmen: Partner spielt Herz As, sitzt nicht direkt vor mir, und ich habe Kreuz- und Pik-As blank. In diesem Fall kann man auch stechen, um dann die beiden blanken Asse zu spielen. Beim Abwerfen beachten: Keine Standkarten abwerfen.
Den 2. Farblauf zu hoch stechen
Ist der 1. Farblauf in einer schwarzen Farbe unauffällig geblieben, dann ist es falsch, den 2. Farblauf zB mit der Redame sichern zu wollen. Das gilt insbesondere, wenn man schon im 1. Lauf farbfrei war. Erstens kann man immer noch überstochen werden und zweitens verschwendet man in über der Hälfte aller Fälle einen hohen Trumpf, der später noch selbst einige Punkte hätte einfahren können. Man bezahlt quasi mit 100%iger Sicherheit eine Versicherungsprämie, die oft sogar noch höher ist, als das, was man absichern will, obwohl der "Schadensfall" nicht mal in 50% aller Fälle eintritt. Ausnahmen können entstehen, wenn man zB unbedingt das Ausspielrecht erlangen will, wenn man eine Gewinnhürde überspringt und kein höherer Trumpf mehr draussen ist oder wenn der 1. Farbstich auffällig war. Beispiel: , nachdem der 1. mit über die Bühne ging. Dann ist es für Re ratsam, einen punktereichen Stich, den ko ziemlich sicher auch stechen kann, möglichst hoch zu stechen.
Ein "schönes" Beispiel findet sich auch hier: Verschenkte Dulle
Vorstechen
Vorstechen führt fast immer dazu, dass unnötigerweise ein hoher Trumpf verschenkt wird. Das gilt auch, wenn ein Fux im Stich ist. Beispiel: Re sitzt an 2 und 4. 3. hält die Dulle. 1. spielt Fux. Dann geht 2. klein ran, weil 3. die Dulle sowieso nehmen muss. Spielt 2. schon z.B. eine Pik Dame, dann ist diese verschenkt.
Alte oder Pik-Dame an 2.
Meistens macht es keinen Sinn an 2. hoch zu stechen, außer man nimmt den höchsten Trumpf. Beispiel: Beide Dullen sind noch drin. An 1. wird das zweite Mal Pik gespielt 2. kann stechen. Haben alle anderen Pik, reicht ein kleines Karo. Hat hinter einem noch einer kein Pik, dann kann er eh höher stechen. Also immer kleinen Tr, um eigenen Trumpf zu schonen.
Als Kontra im Abfragezeitraum Dulle vorspielen
Die Dulle ist der höchste Trumpf. Die Dulle als "Signal" zu benutzen kann man sich nur leisten, wenn man stark ist und weitere hohe Trümpfe hat. Deshalb ist ein Dullenvorspiel immer nur als Re-Parteizu machen um sich zu zeigen und zu sagen: Ich bin stark.
Als Gegenspieler beim Buben- oder Damensolo Kreuzbube oder -dame anspielen
Das erscheint Schlau. Bubensolo: Ich bin vorne und habe Kreuz Bube. Denke ich doch: Der ist eh weg. Falsch. Erstens ziehe ich damit meinen Partner die Trümpfe weg (für 8 Punkte), zweitens weiß man nicht wie es läuft. Vielleicht sticht der Solist und versucht zunächst ein blankes As zu retten. Wie es der Zufall so will: Du hast die Farbe nicht und kannst mit dem Buben stechen.
Als Gegenspieler beim Buben-, Damen- oder Assesolo ein ungesichertes Ass ausspielen
Goldene Regel: Spiel nur ein As an, welches von einer 10 in ausreichender Länge gesichert ist. Dann kann der Partner sorgenlos sein As buttern und ihr bleibt weiter am Spiel. Eine Dokosünde ist es ebenfalls sein As nicht auf das As seines Partners zu geben.
Achtung: Auch ein mit einer 10 gesichertes As in 3er Länge reicht nicht aus, den Solisten in der Farbe wieder zu stoppen:
zB: . Spielst Du das As vor, hast Du für den Solisten die Farbe entwickelt, denn er kann mit alle abziehen. Muss der Solist ziehen, machst Du 2 statt 1 Stich und er muss einmal mehr übernehmen.
Beispiel: OD-OlmiView
Auch wenn etliche Spielzüge hier falsch sind (Anspiel, Zögern, Antwort, Herz spielen des Solisten) bedeutet der Verzicht auf den Gewinn für die Gegenspieler, mit Anspiel dieses Asses gewinnt der Solist keine 90!
Dem Partner auf kurzem Weg eine tote Farbe vorsetzen
Sollte auch klar sein. Wenn das erste Kreuz schon abgestochen wurde und ich an 1. diese Farbe nachspiele (2. muss bedienen) dann können sich 3. und 4. als Gegner wunderbar ihre Füxe durchbringen oder sich freiwerfen.
Den Partner zum hohen Stechen zwingen
Der starke Partner (der die Ansage gemacht hat) sollte das Spiel gestalten. Wenn er entlasten will, zieht er den höchsten Trumpf und ich kann meine Füxe etc. reintun. Nicht Fux spielen um ihn zum hohen Trumpf zu zwingen. Das könnte den Plan des Partners – den wir ja nicht kennen – durchkreuzen. Ganz schlimm ist es, wenn ein schwacher KONTRA-Spieler seinen Partner mit dem Fux zur Dulle zwingt. Damit gewinnt die RE-Partei in der Regel die Trumpfhoheit und meist auch das Spiel. Hier ein typisches Beispiel:
Man achte besonders auf den dritten Stich. Auf die wertlose des Aufspielers legt der Spieler 2 an Position 2 seinen Fux und zwingt den Partner die Dulle zu nehmen, wenn er nicht den Verlust der elf Augen und den Sonderpunkt hinnehmen will. Der Hochzeiter an Pos. 4 kann darauf problemlos seinen werfen und die Alten sind aufgewertet, da die Dullen nun nicht mehr im Spiel sind. Die RE-Partei gewinnt das Spiel, obwohl KONTRA bei der Kartenlage durchaus eine Siegchance gehabt hätte.
Antwort auf Abfrage verweigern
(vielleicht mit der Begründung: "hatte so ne Grotte")
Wenn man mit Zögern, Konventionen usw. spielt (nicht jeder tut das), dann sollte man auf eine entsprechende Abfrage immer antworten, sofern man die Bedingung erfüllt und Partner ist.
Der abfragende Partner will nicht wissen, ob das Blatt des Gefragten gut oder schlecht ist. Er will nur wissen, wo der Partner sitzt.
Die stumme Frage lautet nämlich: "Wenn du mein Partner bist und den Stich machen kannst, dann werden wir vermutlich gewinnen, also sage bitte KONTRA (bzw. k9 usw.) "
Antwortet man nicht, dann stiftet man nur Verwirrung und trägt so womöglich zur Niederlage bei, die sich sonst hätte vermeiden lassen.
Den Partner testen
Gerade, wenn man weiß dass man schwach ist, sollte man dem Partner gezielt seinen Fux geben, womöglich hat er ja einen hohen Trumpf. Nicht erst Karo 10 spielen, Partner nimmt Dulle um dann im nächsten Stich ihm den Fux zu präsentieren. Bei erster Gelegenheit: Fux rein. Entweder kann er stechen oder der Fux ist eh weg.
Dulle zum Vollmachen nutzen
Da liegen schon drei Volle , man ist farbfrei und mit einem eigenen Trumpf-Vollen könnte man den DOKO komplett machen und einen Sonderpunkt sichern.
oder hat man nicht, aber die . OK, es erscheint zunächst verlockend, aber es ist ein Fehler, der oft schlimme Folgen hat. Man kassiert den Extra-Punkt, aber verschenkt einen Stich, den man sonst mit der Dulle hätte machen können. Ein Dullenstich sollte in der Regel um die 30 Augen bringen, ist also etwa auch einen Spielpunkt wert, im Zweifel aber womöglich noch viel mehr. Nämlich dann, wenn am Ende genau dieser eine Stich zum Sieg fehlt. (vgl.: Doppelkopf)
Den Hochzeiter an 2 falsch anspielen
Erfolgte das Einklinken in die Hochzeit mit einem schwarzen As, und hat der Spieler kein weiteres lauffähiges As dann ist Trumpf i.d.R. das falsche Nachspiel. Hat der Hochzeiter keine , kann er seine Asse nicht spielen. Hat er eine ist diese verschwendet, weil die Gegner hinter ihm klein beigeben können. Normalanspiel ist in diesem Fall die andere schwarze Farbe. Wünscht der Hochzeiter dies nicht, kann er vorab Re sagen, was dann ein lauffähiges anzeigt. Nur wenn der Partner ebenfalls über verfügt, ist Trumpf-Nachspiel erlaubt, besonders wenn er Herz zB in 3er Länge hat.
Erfolgte das Einklinken in die Hochzeit mit einer oder kann der Hochzeiter mit vorzeitigem Re den Besitz einer anzeigen und Trumpf fordern. Er wird dies mit einigermaßen starkem Blatt tun, wenn er nur ein schwarzes As hat und verhindern will, daß sein Partner ihn in der falschen Farbe anspielt. Der Partner spielt Trumpf, es sei denn, er hat selbst noch ein gutes, schwarzes As.
Herz Ass nach beantwortetem Dullenaufspiel
Der Dullenaufspieler ist verpflichtet, nach beantwortetem Dullenaufspiel Trumpf zu spielen, es sei denn er hat ein gutes schwarzes Ass.
In diesem Beispiel bricht der Aufspieler die Konvention, nur Trumpf oder schwarzes As nachzuspielen - das Spiel geht deshalb völlig unnötig verloren.
Beispiel: OD-OlmiView
Das ist deshalb völlig unnötig, weil der Aufspieler durch seine stets wieder anspielbar ist, um sein nach den schwarzen Partnerassen zu spielen.
Das Gleiche gilt auch nach einer Kontraanfrage. Wenn dieses nicht so gehandhabt wird, kann das Spiel verloren gehen, weil der Grund der Antwort (spielbares schwarzes As) dann verloren gehen kann.
Beispiel: [1]
Ass schmieren
Der Partner ist bereits bekannt und spielt .
Es scheint so verlockend, jetzt das Ass zu schmieren und 11 Augen sicher beim Partner unterzubringen. Kann doch eigentlich nicht verkehrt sein, zumal die Wahrscheinlichkeit, dass eine Farbe zwei mal durchgeht sehr gering ist.
Aber es ist falsch!
Die Laufwahrscheinlichkeit eines 2ten Asses beträgt (laut ES 5.5 Tab. A3):
- 48,4 % bzw.
- 64,8 % bei geklärter Partnerschaft.
Nichts wäre ärgerlicher als ein von der Gegenpartei eingefahrener Stich mit
Zusätzlich gilt es auch zu bedenken, dass das Ass immer eine Stehkarte ist, auf die der Partner womöglich im späteren Spielverlauf prima abwerfen kann.